Egal ob exklusives Angebot, Saison-Abverkauf oder Glückwünsche zum Geburtstag – die Botschaft, die Sie per Newsletter an Ihre Kunden übermitteln möchten, sollte klar verständlich, eindeutig und möglichst effektvoll sein. Die Wahl der richtigen Sprache entscheidet mit darüber, ob der Newsletter dem Kunden gefällt und die erwünschte Wirkung entfaltet.
Im Internet wird heute so gut wie jeder gerade überrannt von einer regelrechten Werbe-Flut. Wenn Sie möchten, dass Ihr Newsletter wirklich gelesen wird, sollten Sie sich deshalb sprachlich vom Werbe-Standard abgrenzen. Marketing-Floskeln sind in einem Newsletter tabu. Vielmehr sollten Sie versuchen, eine möglichst natürliche Sprache zu nutzen. Am besten ist es dabei, Sie entwickeln eine eigene Tonalität, die zu Ihrer Homepage und den Social-Media-Postings passt. Eine solch durchgehende Sprache wirkt authentisch und professionell und erzeugt außerdem einen hohen Wiedererkennungswert.
Persönlich, ehrlich und locker – so soll Ihr Newsletter sein
Während Mails von Familie oder Ihren Freunden in der Regel sofort gelesen werden, landen viele Werbe-Newsletter postwendend im virtuellen Papierkorb. Einer der Gründe dafür ist oft eine zu gestelzte Sprache. Auch ein zu langer Newsletter kann problematisch sein.
Bedenken Sie immer, dass der Newsletter kein Katalog ist und auch kein Ratgeber. Er soll hauptsächlich auf Aktionen oder Inhalte auf Ihrer Homepage verweisen. Es reicht daher ein kurzer, prägnanter Hinweis auf das jeweilige Thema, gefolgt vom Link auf die jeweilige Seite.
- Schreiben Sie den Newsletter so, als ob Sie einem guten Freund schreiben würden: Persönlich, ehrlich und dabei locker und unverkrampft. Das heißt nicht, dass Sie ins Plaudern geraten sollen, doch der Text sollte auch nicht zu „geschrieben“ klingen.
- Komplizierte Fachbegriffe sind nur dann sinnvoll, wenn es sich um einen speziellen Newsletter für eine bestimmte Zielgruppe handelt, der diese Begriffe vertraut sind. Andernfalls ist es immer besser, Fachbegriffe ganz wegzulassen. Lassen sich bestimmte Fremdworte nicht vermeiden, erklären Sie diese zumindest bei der ersten Verwendung kurz.
- Schreiben Sie in kurzen Sätzen. Das macht den Newsletter verständlicher.
- Bauen Sie ruhig ein paar witzige oder lockere Sprüche ein. Für eine jüngere Zielgruppe machen sich auch Emojis gut im Newsletter. Allerdings nicht übertrieben häufig, sondern nur sporadisch.
- Stellen Sie ab und zu eine Frage.
- Nutzen Sie Handlungsaufforderungen, wie „Jetzt schon den Sommerurlaub buchen“ oder „Verpassen Sie nicht unsere neusten Angebote“.
- Wecken Sie Emotionen. Gute Werbung gibt einen Vorgeschmack auf die positiven Emotionen, den größten emotionalen Nutzen, den ein Produkt auslöst. Beispiele dafür in der Werbung sind der „Schrei vor Glück“, wenn das Paket (mit den neu bestellten Schuhen) ankommt, das Strahlen im Gesicht wenn man den (mit der neuen Margarine gebackenen) Kuchen aus dem Ofen holt oder der Stolz, wenn man (mit der neuen Outdoor-Jacke) einen Berg bestiegen hat.
Duzen oder Siezen? Wie spricht man den Leser an?
Den Leser duzen – oder doch besser mit „Sie“ anreden? – Diese Frage ist nicht einfach und schon gar nicht pauschal zu beantworten. Beide Anredeformen haben ihre Vor- und Nachteile. Viele Unternehmen wählen heute das lässige „Du“. Es wirkt jung, frisch und angesagt. Ikea beispielsweise duzt die Kunden schon seit Jahrzehnten; man spricht sogar schon vom „Ikea-Du“. Das „Du“ weckt ein familiäres Gefühl von Vertrautheit und sorgt für eine höhere emotionale Bindung. In den sozialen Medien ist das „Du“ inzwischen fast schon Standard und auch viele Unternehmen aus der Unterhaltungs- und Sportbranche duzen ihre Kunden durchgängig.
Das klassische „Sie“ wird von manchen als starr, kühl, distanziert und altmodisch abgetan. Das muss allerdings nicht unbedingt so sein. Gerade in einem konservativen Umfeld oder in Altersgruppen jenseits der 40 bevorzugen es viele Menschen, mit „Sie“ angesprochen zu werden. Sie empfinden es regelrecht als dreist, ungefragt geduzt zu werden und fühlen sich dadurch nicht hinreichend gewürdigt und ernst genommen. Eine repräsentative Studie hat ergeben, dass das „Du“ für viele Deutsche immer noch etwas Besonderes ist, das sie nur engen Freunden und Verwandten vorbehalten
Es kommt also ganz auf das Image Ihres Unternehmens, die gewünschte Außenwirkung und die Zielgruppe an, für welche Ansprache Sie sich entscheiden sollten. Möchten Sie einen möglichst seriösen oder traditionellen Eindruck erwecken und sind Ihre Kunden eher schon etwas älter, sind Sie mit dem „Sie“ auf der richtigen Seite. Bei jüngeren Zielgruppen ist das Duzen generell weniger problematisch, oft sogar passender. Unternehmen, die gerne einen besonders jungen, trendigen Eindruck hinterlassen möchten oder ein familiäres Gefühl vermitteln wollen, können ebenfalls zum „Du“ greifen.
Manchmal bietet es sich auch an, für verschiedene Kanäle unterschiedliche Sprachen zu nutzen. Daimler beispielsweise siezt Kunden auf der Homepage und in den sozialen Netzwerken grundsätzlich – das passt zum luxuriösen, etwas gediegenen Image des Unternehmens. Auf der Ausbildungsstelle für Schüler dagegen wird geduzt. Unser Tipp: Wählen Sie eine Ansprache und Tonalität, die zu Ihrem Image und Ihrer Zielgruppe passt und bleiben Sie dabei authentisch.