Soziale Netzwerke gehören mittlerweile für die allermeisten Menschen zum Alltag. Da ist es ganz logisch, dass Sie auch im Marketing mittlerweile fest etabliert sind. Was anfangs nebenbei miterledigt wurde, hat sich inzwischen zu einem eigenen, etablierten Berufszweig gemausert. Social Media gehört ohne Frage dazu, wenn Sie neue Kunden gewinnen und Ihre Bestandskunden halten möchten.
Fast 80 Prozent der Unternehmen betreiben heute Social Media-Marketing Das hat eine Studie des Deutschen Instituts für Marketing gezeigt. Diese Aktivität ist nur die logische Konsequenz aus der zunehmenden Bedeutung der sozialen Medien. Rund vier Fünftel der Menschen mit Internetzugang nutzen hierzulande Social Media, so der Trendmonitor Deutschland.
Die größte Bedeutung im Alltag messen Menschen dabei WhatsApp zu. Mit etwas Abstand folgen Facebook, Youtube und Instagram als wichtige soziale Netzwerke.
In den sozialen Medien geht es für Unternehmen vor allem um die klassischen Kommunikationsziele: Kundengewinnung, Kundenbindung, Bekanntheit und Image. Der Vorteil: In sozialen Netzen können Sie in den direkten Dialog mit potenziellen Kunden treten. Richtig angewandt, sorgt das für ein positives Image und erhöht das Vertrauen.
Wie können Online-Shops von Social Media profitieren?
Es überrascht nicht, dass die Nutzung sozialer Medien unter jenen Menschen besonders häufig ist, die auch oft online einkaufen. Rund 90 Prozent aller Online-Shopper nutzen Soziale Netzwerke, hat der Handelsverband Deutschland herausgefunden! Da liegt es nahe, dass die Menschen auch immer häufiger die sozialen Netze als Informationsquelle nutzen, wenn es um eine anstehende Kaufentscheidung geht.
Zum einen werden Erfahrungsberichte anderer Käufer und Empfehlungen von Freunden und Bekannten zu Rate gezogen. Andererseits dienen aber natürlich auch Informationen, die Händler und Dienstleister selbst zur Verfügung stellen, als Entscheidungshilfe.
Dem Bericht des Handelsverbands zufolge sind fast 40 Prozent der Online-Shopper (ab 14 Jahren) schon mindestens einmal in den sozialen Netzwerken auf ein Produkt aufmerksam geworden. Immerhin gut jeder Fünfte hat es dann auch gekauft. Die Tendenz ist steigend. Neben eigenen Social-Media-Kanälen kann es sich für Online-Shops auch lohnen, mit Bloggern zusammenzuarbeiten. Insbesondere in der jüngeren Zielgruppe haben die so genannten Influencer einen enormen Einfluss auf das Kaufverhalten.
Trends & Handlungsempfehlungen
Die Social-Media-Verwaltungsplattform Hootsuite veröffentlicht jedes Jahr die globalen Trends im Bereich Social Media. Diese geben eine wertvolle Orientierung, wenn es darum geht, die eigene Social-Media-Strategie weiterzuentwickeln und anzupassen.
1. Vertrauen zurückgewinnen: Marken präsentieren sich in den sozialen Netzwerken zunehmend menschlicher – als Reaktion auf zunehmende Skepsis der Nutzer. Datenskandale, unter anderem rund um Facebook, haben dafür gesorgt, dass Nutzer die sozialen Netze kritischer betrachten. Das färbt auf die werbenden Marken ab.
Große Marken wissen diese Entwicklung jedoch für sich zu nutzen und haben ihre Social-Media-Strategie angepasst. Sie setzen heute weniger auf große Reichweite, sondern auf qualitativ hochwertige Inhalte, die für ihre jeweiligen Nutzer auch wirklich relevant sind. Sie bilden kleine Communities, in denen sie den Nutzern die Diskussion überlassen. Best Practice Beispiel: „Condé Nast Traveler“ hat eine eigene geschlossene Facebook-Gruppe für weibliche Reisende gegründet. Zugang gibt’s nur mit Erlaubnis eines Moderators. Die Gruppenmitglieder können sich hier in Sicherheit austauschen.
Handlungsempfehlungen der Shopmonauten®:
- Schaffen Sie einen eigenen Marken-Hashtag, der zum Image Ihrer Marke und den Interessen Ihrer Kunden gleichermaßen passt.
- Beteiligen Sie sich an Twitter-Chats oder initiieren Sie selbst welche.
- Reichern Sie Ihre Facebook-Seite mit einer Gruppe an und gründen Sie ggf. auch eine geschlossene Gruppe.
2. Stories nutzen: Der Trend in den sozialen Netzen geht weg vom sogenannten Newsfeed hin zu „Stories“. Diese sind schnell erstellt, schnell konsumiert und flüchtig. Sie sind für den „Konsum“ auf dem Smartphone ausgerichtet. Weil sie nach kurzer Zeit wieder verschwinden, bieten sie viel Raum für Experimente. Marken sollten den Schwerpunkt Ihrer Social-Media-Aktivitäten nach und nach hin, zu Stories verlagern.
Handlungsempfehlungen der Shopmonauten®:
- Fangen sie an, mit Stories zu experimentieren
- Halten Sie Ihre Stories möglichst direkt und unbearbeitet. Laut Hootsuite schneiden in Tests so genannte Live-Action-Stories viel besser ab als professionell bearbeitete Stories.
- Nutzen Sie die „Highlights“-Funktion. Damit können Stories auch mal länger angezeigt werden, was sich besonders gut für Angebote eignet.
3. Mehr Qualität bei den Anzeigen: Vor allem die junge Generation ist bestens daran gewöhnt, unwichtige oder uninteressante Anzeigen einfach visuell auszufiltern. Oder sie setzen gleich einen Werbeblocker ein. Trotzdem ist Social Media Werbung wichtig. Sie sollten daher genügend Zeit und Geld in leistungsstarke Inhalte investieren.
Handlungsempfehlungen der Shopmonauten®:
- Investieren Sie in hochwertigen Content.
- Definieren Sie Ihre Ziele. Nur wenn Sie vorab Kennzahlen definieren, können Sie später die Wirksamkeit einer Social-Media-Kampagne überprüfen.
- Legen Sie genau definierte Zielgruppen fest und gestalten Sie die Kampagne so, dass sie auch wirklich genau diese Zielgruppe ansprechen.
4. Neue Technologien beim Social-Media-Shopping: In Asien kaufen laut Hootsuite schon 70 Prozent der jungen Generation in den sozialen Medien ein. Auch wenn die Verbraucher hierzulande noch verhaltener sind, kommt Social-Media-Shopping mehr und mehr auf. Auch dank neuer Technologien wie dem „Shopping in Stories“-Angebot von Instagram, dem „Marketplace“ auf Facebook oder dem Livestream-Shopping bei WeChat. Vor allem Videos bieten dabei offenbar einen großen Kaufanreiz.
Handlungsempfehlungen der Shopmonauten®:
- Gestalten Sie das Einkaufen in den sozialen Netzen interaktiv und lebendig.
- Präsentieren Sie Ihre Produkte in kurzen Videos, demonstrieren Sie Produkte in Livestreams
- Nutzen Sie Gewinnspiele, um die Zahl Ihrer Follower zu erhöhen.
5. Messaging: WhatsApp, WeChat, Facebook Messenger, Skype und Co. sind massiv auf dem Vormarsch. Sie haben heute schon weltweit mehr Nutzer als traditionelle Social-MediaKanäle. Marken nutzen das vermehrt aus, um mit Kunden in Kontakt zu treten. Sie haben hierbei die Möglichkeit, Beziehungen zu Ihren Kunden aufzubauen, Vertrauen und Empathie zu schaffen. Selbstlernende Messenger Bots sind dafür ideal.
Handlungsempfehlungen der Shopmonauten®:
- Es ist viel Fingerspitzengefühl nötig. Nutzer von Messaging-Diensten genießen das private Gefühl eines direkten Chats, weil sie sich nach Privatsphäre sehnen. Unerwünschte Nachrichten können daher schnell das Vertrauen zerstören. Seien Sie bei der Kontaktaufnahme entsprechend vorsichtig.
- Weisen Sie Ihren Kunden mit Plug-Ins auf Ihrer Website den Weg zu Ihrer Messaging-App.
- Verlagern Sie Kontakte aus den sozialen Netzen in den privaten Raum, um persönliche Informationen abfragen zu können.
Mit Content-Curation die Inhalte aufwerten
Social-Media-Marketing funktioniert über Content. Möglichst hochwertig und auf die Zielgruppe zugeschnitten soll dieser sein. Beiträge, Videos, Grafiken und vieles mehr permanent in hoher Qualität zu liefern, erfordert jedoch viel Zeit.
Es ist daher ein beliebtes und legitimes Mittel, sich an Fachbeiträgen, Interviews oder anderen Beiträgen fremder Autoren zu bedienen und diese zu teilen. Das nennt sich „Content-Curation“. Trotzdem sollten Quellenangaben nie vergessen werden!
Mit dem Teilen relevanter Inhalte aus anderen Quellen lassen sich die eigenen Social-Media-Kanäle aufwerten und etablieren. Sie haben damit immer wieder neue Inhalte auf Ihren Kanälen. Diese werden so zu einer interessanten Wissensquelle. Das steigert letztlich auch Ihren Ruf und verhilft Ihnen zu mehr Followern. Eine interessante Möglichkeit ist zudem das Testen von Themen mit Hilfe von Content-Curation: Teilen Sie einen Inhalt, merken Sie schnell, ob das Thema in Ihrer Community auf Interesse stößt. Das gibt Ihnen wertvolle Hinweise auf die Interessen Ihrer Follower und Themen, die Sie möglicherweise selbst noch weiter vertiefen sollten.